Der Kulturaustausch ist eine Form der Kommunikation zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Kulturkreisen. Durch die Verständigung, Begegnung und interkulturelles Lernen werden Vorurteile und Grenzen zwischen den verschiedenen Gruppen abgebaut. Ein für das Zusammenleben im Allgemeinen und innerhalb einer Stadt im Besonderen wichtiger Prozess.
In Berlin findet der Austausch zwischen den Kulturen täglich in vielen kleinen Begegnungen statt. Er gehört zum Alltag der Mehrheit der Berliner und prägt ihr Selbstverständnis als Weltbürger.
Neben diesem alltäglichen Kulturaustausch gibt es aber auch besondere Formen und Gelegenheiten, bei denen dieser in den Mittelpunkt des Lebens der Berliner rückt.
Einen solchen Rahmen für die internationalen zeitgenössischen Künste und ein Forum für aktuelle Entwicklungen und Diskurse bietet das Haus der Kulturen der Welt. Es präsentiert künstlerische Produktionen aus aller Welt unter besonderer Berücksichtigung nichteuropäischer Kulturen und Gesellschaften. Bildende Kunst, Musik, Literatur, darstellende Künste, Film, wissenschaftliche Diskurse und digitale Medien werden hier zu einem in Europa einzigartigen interdisziplinären Programm verknüpft.
In spektakulärer Form wird Kulturaustausch in Berlin auf dem seit 1996 jährlich zu Pfingsten stattfindenden Karneval der Kulturen Realität. An seinem farbenfrohen Umzug nehmen etwa 60 Gruppen aus vielen unterschiedlichen Kulturkreisen teil. Sie präsentieren auf unvergleichlich gutgelaunte Weise die Überzeugungskraft von Trommeln, den Charme asiatischer Tänze und das mit traditionellen Kostümen oder der Darstellung von Zukunftsideen. Am Umzug durch Kreuzberg nehmen Musik und Tanzgruppen, Amateure und Profis sowie Kinder als auch Erwachsene teil; ob anarchische Performances, traditionelle Tänze oder Mash-up und Remix, ob Hoch-, Sozio- oder Populärkultur – Kultur kann im KdK vieles heißen.
Stellvertretend für die vielen Kulturzentren, die es in Berlin gibt, sei hier kurz das Chinesische Kulturzentrum Berlin vorgestellt. Es bringt einer breiten Öffentlichkeit die chinesische Kultur, Kunst und Bildung mit Veranstaltungen, Kursen und Filmabenden näher. Beschäftigen sich die einen lieber mit den kulinarischen Köstlichkeiten des Landes und besuchen ein Kochseminar, finden andere in den unterschiedlichsten Tanzkursen ihren Ausgleich zum Alltag. Künstler können ihre innere Ruhe in der Tuschemalerei und Kalligraphie finden oder chinesische Schriftzeichen erlernen.
Foto: Avda - CC-BY-SA-3.0
