„Numpang als Politik des geteilten Raums“
Zu Teilen bedeutet sich sowohl mit Orten einer Stadt zu beschäftigen, als auch mit den Menschen die sie bewohnen AbdouMaliq Simone, international bekannter Städteforscher und Professor mit über 30 jähriger praktischer und wissenschaftlicher Expertise über urbanen Raum und Kultur, wird als Gast und Sprecher bei der Diskussionsveranstaltung zu alternativen Formen des Raumteilens in der ifa-Galerie Berlin am 12. Mai ab 19 Uhr anwesend sein.
AbdouMaliq Simone arbeitet derzeit als Forscher am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, ist Gastprofessor für Soziologie am Goldsmiths College der Universität London, dem African Center for Cities der Universität Kapstadt, sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter des Rujak Center for Urban Studies und der Universität Tarumanagara in Jakarta. Er ist international durch seine Forschung und praktische Arbeit zu sogenannten „alternativen Modernen“ des Globalen Südens bekannt. Im Rahmen des Recherche - und Ausstellungsprojekts „Politik des Teilens – Über Kollektives Wissen“ öffnet die ifa-Galerie Berlin ihre Räume und stellt diese dem interdisziplinären Kollektiv KUNCI aus Yogyakarta/Indonesien zur Verfügung. KUNCI wandelt die Galerie in eine temporäre Radiostation um, in der die indonesische Praxis des „Numpang“, als eine Politik des Teilens von Raum, Ort und Zeit kollektiv befragt wird. AbdouMaliq Simone’s Arbeit und Lehre gelten als große Inspiration für die eigenen Ideen und Projekte von KUNCI über moderne urbane Räume und Strategien. Seine Werke helfen dabei, Konzepte von Entwicklung neu zu denken. Entwicklung sollte sich auf Menschen beziehen und es gilt herauszufinden, wie eine Stadt wachsen kann, indem sie sich an die Bewegungen und Ansammlungen ihrer Bewohner_innen anpasst, so lautet es von KUNCI.
AbdouMaliq Simones Text People as Infrastructure wird derzeit im open space der ifa-Galerie Berlin ausgestellt. Das KUNCI Kollektiv vergleicht diesen Text mit dem Prinzip des “Numpang” um neue Perspektiven des Raum-Teilens zu schaffen. In unseren aktuellen urbanen Kontexten bezieht sich „Numpang“ auf unterschiedliche Arten, funktionierende Infrastrukturen zu schaffen, in Zeiten von Immobilienkrisen, ökonomischen Problemen und etablierten Vorschriften und Regelungen des Staates, die den Bedürfnissen der Bürger_innen nicht gerecht werden, so erklärt Syafiatudina von KUNCI, Kuratorin des open space. Während der Diskussionsveranstaltung zum Ende des open space in der ifa-Galerie Berlin, am 12. Mai, werden AbdouMaliq Simone und das KUNCI Kollektiv die Rechercheergebnisse analysieren, die von KUNCI zur aktuellen urbanen Politik und Praxis des Raum-Teilens in Berlin zusammengetragen wurden. Damit wollen sie einen polyphonen Dialog eröffnen.
Die ifa-Galerie Berlin ist eine interdisziplinäre Diskursplattform, die dazu beiträgt, Perspektiven und kollektive Wahrnehmungen auf die Komplexität unserer Moderne zu erweitern. Sie schafft Zugänge zu sozio-kulturellen Fragestellungen und Dialogen mittels unterschiedlicher Ausstellungsformate, diverser Kunstpraktiken und öffentlichem Austausch.
Datum:
12. Mai 2016, 19 Uhr
Radio KUNCI lädt renommierten Städteforscher und Soziologen AbdouMaliq Simone in die ifa-Galerie Berlin ein
Adresse:
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/140
10115 Berlin